Seltene Tetradrachme aus der Seleukidenzeit gefunden
Region: North Africa
Geschätzter Wert: EUR 800,00
Zeitliche Einordnung: between 270 and 220 BC
Die Diadochen-Dynastie des Seleukos
Diese seltene Münze stammt aus dem Königreich der Seleukiden, aus der Zeit zwischen 270 und 220 v. Chr. Das Seleukidenreich war eine Diadochen-Dynastie in Vorderasien. Der Gründer der Seleukiden, Seleukos I, war ein Feldherr Alexander des Großen und erbte nach dessen Tod die Provinz Babylonien. Nach weiteren Eroberungen fielen große Teile des alten Alexander-Reiches in die Gebiete der Seleukiden. Auf ihrem Höhepunkt gehörten weite Teile Kleinasiens, Syrien, Mesopotamien, die Persis, Parthien und Baktrien zu den Herrschaftsgebieten der Seleukiden. Bei dieser Münze handelt es sich um eine Tetradrachme, wahrscheinlich aus der Herrschaftszeit des Antiochos Hierax.
Die Münzkultur des Seleukiden-Reiches
Die Münzen der Seleukiden zeigen oft das Profil des zu der Zeit Macht habenden Herrschers, wie zum Beispiel Antiochos I oder Seleukos I. Auf der Rückseite finden sich Tiere wie Pferde oder griechische Gottheiten. Die mächtigen Feldherren und Herrscher der Seleukiden sind uns nur durch ihre Selbstporträts auf den noch gut erhaltenen Münzen bekannt. Bemerkenswert ist auch, dass Münzen im Seleukiden-Reich als Propaganda genutzt wurden, oft wurde durch propagandistische Nachrichten auf Münzen das Volk beeinflusst.
Die gefundene Münze könnte eine Abbildung des Herrschers Antiochos Hierax sein. Er regierte das Seleukiden-Reich um 230 v. Chr., nachdem sein älterer Bruder Seleukos II ihn zum Mitregenten erklärt hatte. Er wandte sich jedoch gegen seinen Bruder und vertrieb diesen aus Kleinasien. Folglich war Antiochos II nun Herrscher über große Teile Kleinasiens. Dieser Ehrgeiz zeigt sich auch in Antiochos’ Namen. Hierax bedeutet soviel wie Habicht, was in der Kultur des Seleukiden-Reiches für Ehrgeiz steht.
Die Wirtschaft des Seleukiden-Reiches
Das Seleukiden-Reich profitierte wie auch seine Vorgänger von seiner günstigen geografischen Lage an der Seidenstraße. Die Seidenstraße war zwischen 115 v. Chr. und dem 13. Jahrhundert n. Chr. einer der bedeutendsten, wenn nicht sogar der bedeutendste Handelsweg der Welt. Die 6.400 km lange Route führte entlang der Chinesischen Mauer, über das Pamirgebirge nach Afghanistan. Von Afghanistan aus wurden die transportierten Güter über das Mittelmeer geschifft. Somit verband die Seidenstraße einen sehr großen Teil der asiatischen und europäischen Wirtschaft.
Jedes Land und Reich entlang der Seidenstraße profitierte durch die kurzen und effizienten Handelswege. Die Hauptwirtschaft in den westlichen Städten des Seleukiden-Reiches war der Handel mit Metallschmuck und Keramik. Diese Güter wurden dann hauptsächlich nach Italien und Griechenland exportiert. Die Region Babylonien war besonders auf die Textilherstellung spezialisiert. Durch die Lage des Seleukiden-Reiches am Toten Meer konnten sie Asphalt für den Straßenbau gewinnen.
Wie jede gute Wirtschaft mit viel Umsatz benötigte auch diese ein universelles Tauschmittel für seine Güter: Münzen. Münzen sind, seitdem sie vor fast 2000 Jahren in China erfunden wurden, das zentrale Zahlungs- und Tauschmittel auf der Welt.
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